Die Eignungsprüfung durch den Auftragnehmer umfasst die Prüfungen der Erstprüfung gemäß DIN EN 206-1 / DIN 1045-2 sowie die ergänzenden Prüfungen aus ZTV-W LB 215. Sofern im LV nicht anders geregelt, sind mindestens folgende Standardprüfungen durchzuführen:

am Frischbeton:

  • visuelle  Beurteilung der Frischbetoneigenschaften (z. B. Wasserabsondern, Zusammenhaltevermögen, Fließverhalten und Absetzverhalten)
  • Frischbetontemperatur
  • Konsistenzentwicklung und Luftgehalt des Frischbetons. Bei Zugabe eines oder mehrerer Zusatzmittel ist über einen Zeitraum von 90 min. ab Wasserzugabe zu prüfen.
  • Frischbetonrohdichte bei der Prüfkörperherstellung
  • Ermittlung der beton- und anlagenspezifischen Mindestmischzeit und des Mischregimes auf der Mischanlage
  • Bei Untersuchungen auf der Mischanlage ist der Wassergehalt des Betons  nach DBV-Merkblatt „Besondere Verfahren zur Prüfung von Frischbeton“ zu ermitteln
     

am Festbeton:

  • Druckfestigkeit einschl. (Festigkeitsentwicklung r = fcm,2d / fcm,28d). Druckfestigkeit im Alter von 2, 7 und 28 Tagen. Bei Nachweis der Druckfestigkeitsklasse in einem höheren Alter zusätzlich auch in diesem Alter.
  • Spaltzugfestigkeit im Alter von 2, 7 und 28 Tagen. Bei Nachweis der Druckfestigkeitsklasse in einem höheren Alter zusätzlich auch in diesem Alter.
  • Wassereindringwiderstand (e ≤ 30 mm) nach 28 Tagen
  • Mischungsstabilität

Für bestimmte Betone und Expositionsklassen sind zusätzliche Prüfungen erforderlich:

  • verzögerter Beton: Ansteifverhalten und Verarbeitbarkeitszeit
  • LP-Beton:
    • Luftgehalt im Frischbeton
    • Luftporenstabilität über 90 min. nach Wasserzugabe unter Berücksichtigung des vorgesehenen Transport- und Förderweges mit den in Frage kommenden Betonmischanlagen
    • Frischbetonrohdichte 
  • Massige Bauteile: quasiadiabatische Temperaturerhöhung an großformatigen Betonblöcken (2,0 x 2,0 x 2,0 m3) nach 7 Tagen, statischer E-Modul im Alter von 2, 7 und 28 Tagen. Bei Nachweis der Druckfestigkeitsklasse in einem höheren Alter auch in diesem Alter.
  • XF3: Frostwiderstand nach BAW-Merkblatt „Frostprüfung von Beton“
  • XF4: Frost-Tausalz-Widerstand nach BAW-Merkblatt „Frostprüfung von Beton“

Für die Aussteuerung der Frisch- und Festbetoneigenschaften ist i.d.R. die Variation des Zement- und Zusatzstoffgehaltes auf jeweils – 5 kg/m³ bis +10 kg/m³ begrenzt.

Die Betonherstellung für die Eignungsprüfung kann im Labormischer oder auf der Mischanlage des Lieferwerks erfolgen.  

Wird der Beton im Labormischer hergestellt, müssen zusätzliche Prüfungen mit Beton aus der Mischanlage am Frisch- und Festbeton erfolgen:

  • Prüfungen am Frischbeton: 
    • Konsistenzentwicklung und Luftgehalt
    • Bei LP-Beton: Luftporenstabilität
    • Bei verzögertem Beton: Verarbeitbarkeitszeit
    • Wassergehalt
  • Druckfestigkeit nach 28 Tagen. Bei Nach- weis der Druckfestigkeitsklasse in einem höheren Alter zusätzlich auch in diesem Alter.

Bei mehreren Lieferwerken sind die Eignungsprüfungen zusätzlich mit Prüfkörpern aus Beton aus der Mischanlage jedes einzelnen Lieferwerkes durchzuführen.