10.8.2 Überwachung von Beton nach Eigenschaften

Bei Beton nach Eigenschaften ist der Hersteller für den Nachweis der Konformität des Betons verantwortlich.

Prüfhäufigkeiten für Beton nach Eigenschaften

Prüfgegenstand Mindestprüfhäufigkeit für Überwachungsklasse
1 2 3
Lieferschein jedes Lieferfahrzeug
Konsistenzmessung1)
  • in Zweifelsfällen
  • beim ersten Einbringen jeder Betonzusammensetzung
  • bei Herstellung von Probekörpern für die Festigkeitsprüfung
  • in Zweifelsfällen
Frischbetonrohdichte von Leicht-
und Schwerbeton
  • bei Herstellung von Probekörpern für die Festigkeitsprüfung
  • in Zweifelsfällen
Gleichmäßigkeit
des Betons (Augenscheinprüfung)
  • Stichprobe
  • jedes Lieferfahrzeug
Druckfestigkeit an in
Formen hergestellten Probekörpern 2)
  • in Zweifelsfällen
  • 3 Proben je 300 m3 oder je 3 Betoniertage 3)
  • 3 Proben je 50 m3 oder je 1 Betoniertag 3)
Luftgehalt von
Luftporenbeton
  • nicht zutreffend
  • zu Beginn jedes Betonierabschnitts
  • in Zweifelsfällen
Frischbetontemperatur
  • in Zweifelsfällen
  • bei Lufttemperaturen < 5 °C und > 30 °C beim Einbau des Betons
Andere Eigenschaften
  • in Übereinstimmung mit Normen, Richtlinien oder wie vorab vereinbart

1) Zusätzlich Augenscheinprüfung der Konsistenz als Stichprobe für Überwachungsklasse 1 bzw. an jedem Lieferfahrzeug für Überwachungsklassen 2 und 3.
2) Die Prüfung muss für jeden verwendeten Beton erfolgen. Betone mit gleichen Ausgangsstoffen und gleichem w/z-Wert aber anderem Größtkorn gelten als ein Beton.
3) Maßgebend ist, welche Forderung die größte Anzahl Proben ergibt.

Probenahme
Die Proben für die Prüfungen sind auf der Baustelle und ggfs. nach Einstellen der festgelegten Konsistenz zufällig und nach DIN EN 12350-1 zu entnehmen. Hierbei müssen die Betonproben für die Druckfestigkeitsprüfung etwa gleichmäßig über die Betonierzeit verteilt und aus verschiedenen Lieferfahrzeugen entnommen werden, wobei aus jeder Probe ein Probekörper herzustellen ist.

Annahmekriterien für die Ergebnisse der Druckfestigkeitsprüfung 1) der Baustelle (Beton nach Eigenschaften – Transportbeton)

Anzahl „n“ der Einzelwerte Mittelwert 2) fcm (Kriterium 1) [N/mm2] Jeder Einzelwert fci (Kriterium 2) [N/mm2]
ÜK 1 und 2 ÜK 3
3 bis 4 fcm ≥ fck + 1 fci ≥ fck - 4 fci ≥ 0,9 · fck
5 bis 6 fcm ≥ fck + 2
> 6

1) Wenn nicht anders vereinbart, Prüfung im Alter von 28 Tagen.
2) Mittelwert von „n“ nicht überlappenden Einzelwerten. Grundsätzlich können vorhandene Prüfergebnisse in kleinere Gruppen aufeinander folgender Werte (n ≥ 3) aufgeteilt
werden. Die Annahmekriterien werden entsprechend der gewählten Anzahl „n“ angewendet.
3) Schätzwert σ der Standardabweichung der Stichprobe für n ≥ 35, wobei σ ≥ 3 N/mm2 für Überwachungsklasse 2 und σ ≥ 5 N/mm2 für Überwachungsklasse 3 gilt. Bei Stichproben n ≥ 7 und ≤ 34 gilt σ ≥ 4 N/mm2.

Der Beton ist anzunehmen, wenn sowohl das Mittelwert-Kriterium (Kriterium 1) als auch das Einzelwert-Kriterium (Kriterium 2) für eine Reihe von „n“ Einzelwerten nach obiger Tabelle erfüllt werden. Kann der Nachweis nicht erbracht werden, darf die Beurteilung der Festigkeit am Bauwerk oder an Bauteilen nach DIN EN 13791 erfolgen (siehe BTD-Kapitel 11.3).